Huntington’s disease research news.

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Apathie bei der Huntington-Krankheit entschlüsseln: eine neue Perspektive auf Motivation und Entscheidungsfindung

Apathie bei der Huntington-Krankheit ist nicht nur ein Mangel an Motivation – sie ist eine Verschiebung in der Art und Weise, wie das Gehirn Entscheidungen abwägt. Eine neue Studie beleuchtet, wie gezielte Behandlungen helfen könnten, die Motivation wiederherzustellen und die Lebensqualität zu verbessern.

Herausgegeben von Dr Sarah Hernandez
Übersetzt von Rebecca

Viele Menschen, die mit der Huntington-Krankheit (HK) leben, verlieren die Motivation, bestimmte Aufgaben auszuführen. Eine neue Studie zeigt, dass diese apathischen Verhaltensweisen auf eine Veränderung in der Fähigkeit des Gehirns zurückzuführen sind, Kosten gegen Belohnung abzuwägen. Genau herauszufinden, warum Menschen mit HK diese Veränderungen erleben, kann helfen, Behandlungen zu entwickeln, um die Lebensqualität zu verbessern.

Kosten vs. Belohnung

Apathie kann allgemein als Mangel an Interesse, Enthusiasmus oder Anteilnahme erklärt werden. Aber in der Psychologie ist es mehr als nur sich „faul“ oder unmotiviert zu fühlen – es ist eine Veränderung in der Art und Weise, wie das Gehirn entscheidet, ob etwas den Aufwand wert ist. Stell dir vor, dein Gehirn ist wie ein Käufer in einem Supermarkt, der entscheidet, was in den Einkaufswagen kommt. Jede mögliche Handlung in deinem Alltag – wie Abendessen kochen, spazieren gehen oder einen Freund anrufen – ist ein Artikel im Regal. Bevor er sich entscheidet, prüft der Käufer (dein Gehirn) zwei Dinge: das Preisschild (Kosten) und den Wert des Artikels (Belohnung).

Apathie bei der Huntington-Krankheit ist nicht nur Faulheit und mangelnde Motivation. Es ist eine Veränderung in der Art und Weise, wie Aufgaben als Kosten vs. Belohnung betrachtet werden, was dazu führt, dass das Gehirn abwägt, ob etwas den Aufwand wert ist.
Apathie bei der Huntington-Krankheit ist nicht nur Faulheit und mangelnde Motivation. Es ist eine Veränderung in der Art und Weise, wie Aufgaben als Kosten vs. Belohnung betrachtet werden, was dazu führt, dass das Gehirn abwägt, ob etwas den Aufwand wert ist.

Kosten können in verschiedenen Formen auftreten. Einige Artikel könnten in einem hohen Regal stehen oder schwer zu heben sein, wie ein großer Sack Mehl. Der Käufer muss entscheiden, ob sich der körperliche Aufwand, ihn zu holen, lohnt. Ähnlich bewertet das Gehirn, ob eine Handlung – wie das Aufräumen des Hauses – die dafür benötigte Energie wert ist. Andererseits sind einige Artikel möglicherweise nicht sofort verfügbar und müssen vorbestellt werden, was Geduld erfordert oder Zeit kostet. Der Käufer muss entscheiden, ob sich das Warten lohnt.

Der Käufer bewertet, wie sehr er jeden Artikel will oder braucht. Ist es etwas Leckeres, Nützliches, Aufregendes oder einfach nur „meh“? Wenn die Kosten (Aufwand oder Zeit) die Belohnung überwiegen, entscheidet das Gehirn, es im Regal zu lassen.

Das Gleichgewicht kippt

Bei Apathie kann der „mentale Käufer“ sich übermäßig auf die Kosten konzentrieren oder weniger an der Belohnung interessiert sein, oft entscheidet er, dass selbst wertvolle Artikel es nicht wert sind – oder er verzichtet ganz auf den Einkauf.

Obwohl Apathie ein Symptom bei vielen neurologischen Erkrankungen ist, variieren die Ursachen der Apathie. Bei der Parkinson-Krankheit fühlen sich Menschen mit Apathie durch kleine Belohnungen weniger motiviert und denken: „Das ist mir einfach egal.“ Bei einer anderen Gehirnerkrankung, der frontotemporalen Demenz, fühlt sich der Aufwand überwältigend an: „Ich will nicht tun, was nötig ist.“ Obwohl beides zu Untätigkeit führt, ist die Begründung des Gehirns für die Untätigkeit unterschiedlich. Das Verständnis dieser Unterschiede kann Wissenschaftlern helfen, Behandlungen effektiver auszurichten.

Apathie bei HK

„Das Verständnis des Mechanismus der Apathie ist entscheidend, denn der bloße Versuch, jemanden zu motivieren, ohne die zugrunde liegende Kostensensibilität anzugehen, ist möglicherweise nicht erfolgreich.“

HK beeinflusst oft das Denken und die Entscheidungsfindung, und Apathie ist ein häufiges Symptom für viele, obwohl nicht jeder mit HK sie erlebt. Apathie kann einen großen Einfluss auf das tägliche Leben haben, indem sie es den Menschen erschwert, unabhängig zu bleiben, zu arbeiten oder Beziehungen aufrechtzuerhalten.

Forscher der University of Otago in Neuseeland und der University of Oxford in Großbritannien wollten herausfinden, ob die bei HK-Apathie beobachtete reduzierte Aktivität darauf zurückzuführen ist, dass Menschen empfindlicher auf den erforderlichen Aufwand oder die benötigte Zeit reagieren („das fühlt sich zu schwer an“ oder „ich will nicht warten“) oder weil Belohnungen weniger motivierend wirken („ich will es nicht so sehr“), oder eine Kombination aus beidem. Das Verständnis dieser Unterschiede könnte zu besseren Wegen führen, Menschen mit HK zu unterstützen und ihre Lebensqualität zu verbessern.

Die Zusammensetzung der Apathie messen

Etwas so Komplexes wie Apathie zu messen, ist nicht einfach, aber Forscher haben kreative Wege entwickelt, um zu beobachten, wie Menschen Entscheidungen treffen. Sie konzentrieren sich darauf, wie Aufwand oder Zeit Entscheidungen beeinflussen und wie lange es dauert, diese Entscheidungen zu treffen.

Bei der „Apple Gathering Task“ spielen die Teilnehmer ein Computerspiel, bei dem sie entscheiden, ob sie einen Handgriff drücken, um virtuelle Äpfel als Belohnung zu sammeln. Dies misst die „Kosten“ des körperlichen Aufwands. Bei der „Money Choice Task“ müssen sie wählen, ob sie sofort einen kleinen Geldbetrag erhalten oder später auf einen größeren Betrag warten. Dies testet, wie sie Zeit als Kosten betrachten.

Natürlich geht es nicht nur um die Entscheidungen selbst, sondern auch darum, wie das Gehirn zu ihnen gelangt. In dieser Studie verwendeten die Forscher eine Technik namens „Drift-Diffusion-Modellierung“, um zu analysieren, wie schnell das Gehirn Beweise für eine Wahl gegenüber einer anderen sammelt. Stell es dir wie ein mentales Rennen zwischen Optionen vor. Zum Beispiel könnte jemand, der empfindlich auf Anstrengung reagiert, sehr schnell entscheiden, den Handgriff nicht zu drücken, selbst wenn es um viele Äpfel geht.

Apathie ist ein häufiges Symptom der Huntington-Krankheit, das einen großen Einfluss auf das tägliche Leben haben kann. Der Verlust der Motivation, Aufgaben auszuführen und Entscheidungen zu treffen, kann Arbeit, Leben und Beziehungen beeinträchtigen.
Apathie ist ein häufiges Symptom der Huntington-Krankheit, das einen großen Einfluss auf das tägliche Leben haben kann. Der Verlust der Motivation, Aufgaben auszuführen und Entscheidungen zu treffen, kann Arbeit, Leben und Beziehungen beeinträchtigen.
Bildnachweis: Tara Winstead

Auf diese Weise untersuchte die Studie, ob Menschen mit Apathie bei HK unterschiedliche Muster in ihren Entscheidungsprozessen zeigten, und beleuchtete, wie ihre Gehirne Kosten und Belohnungen abwägen.

Aufwand und Zeit sind die Ursache für HK-Apathie

Zuerst mussten die Forscher herausfinden, wer apathisch war, was sie mithilfe klinischer Fragebögen taten. Sie berücksichtigten auch andere HK-Symptome wie Bewegungsschwierigkeiten, kognitive Probleme, Depressionen und Impulsivität, die sich mit Apathie überschneiden oder die Messungen in ihren Experimenten beeinflussen können.

Bei der „Apple Gathering Task“, bei der die Teilnehmer einen Handgriff drücken mussten, um virtuelle Äpfel zu verdienen, waren apathische Menschen mit HK weniger geneigt, die Äpfel zu holen, wenn der Aufwand stieg, aber nicht, wenn die Apfelbelohnungen kleiner wurden. Dies gibt einen Hinweis auf die zugrunde liegende Ursache der Apathie bei Menschen mit HK.

Bei der „Money Choice Task“ wählten Apathische eher die sofortige Belohnung, da es ihnen schwerer fiel, auf eine größere Belohnung zu warten. Wiederum schien dies auf eine Empfindlichkeit gegenüber der Verzögerung zurückzuführen zu sein, als ob die Kosten des Wartens einfach zu hoch wären.

Wie erwartet fanden die Forscher heraus, dass Menschen mit HK im Vergleich zu Menschen ohne HK länger brauchten, um die Optionen abzuwägen und eine Entscheidung zu treffen. Die fortgeschrittene Analyse (Drift-Diffusion-Modellierung) zeigte jedoch, dass Menschen mit HK und Apathie schneller hochaufwendige Aufgaben ablehnten und sofortige Belohnungen wählten – die Option „nichts tun“ gewann das mentale Rennen.

„HK ist eine komplexe Erkrankung mit vielen Möglichkeiten, die Lebensqualität zu verbessern. Diese Studie fügt ein wichtiges Puzzleteil hinzu, indem sie untersucht, wie die Wiederherstellung motivierten Verhaltens uns der Verbesserung des Lebens der Betroffenen näherbringen könnte.“

Insgesamt hob die Studie eine „Kosten-Hypersensibilität“ bei apathischen Personen mit HK hervor, die sowohl Aufwands- als auch Zeitkosten betrifft. Dieser eigenständige Gehirnmechanismus könnte erklären, wie sich Apathie bei HK von anderen Erkrankungen unterscheidet, und deutet darauf hin, dass einzigartige Behandlungsansätze erforderlich sind.

Forschung zur Bewältigung alltäglicher Herausforderungen

Apathie ist nicht nur ein Mangel an Motivation – sie spiegelt eine tiefere Veränderung wider, wie das Gehirn die Kosten von Handlungen, wie Aufwand oder Zeit, gegen potenzielle Belohnungen verarbeitet und abwägt. Diese veränderte Entscheidungsfindung beeinflusst das Verhalten und lässt bestimmte Aufgaben überwältigend oder nicht lohnenswert erscheinen. Das Verständnis des Mechanismus der Apathie ist entscheidend, denn der bloße Versuch, jemanden zu motivieren, ohne die zugrunde liegende Kostensensibilität anzugehen, ist möglicherweise nicht erfolgreich.

Indem wir unser Verständnis psychologischer Symptome wie Apathie verfeinern, können wir den Weg für gezieltere Behandlungen ebnen. Zukünftige Forschung wird sich darauf konzentrieren, die physischen Gehirnveränderungen bei HK mit diesen Entscheidungsmustern zu verbinden, sowie auf therapeutische Optionen wie kognitive Verhaltensstrategien, die die wahrgenommenen Kosten reduzieren, Medikamente, die die Gehirnsignalübertragung anpassen, oder unterstützende Technologien, die Ermutigung und Feedback bieten.

HK ist eine komplexe Erkrankung mit vielen Möglichkeiten, die Lebensqualität zu verbessern. Diese Studie fügt ein wichtiges Puzzleteil hinzu, indem sie untersucht, wie die Wiederherstellung motivierten Verhaltens uns der Verbesserung des Lebens der Betroffenen näherbringen könnte. Neben der Forschung an krankheitsmodifizierenden Therapien, die die Grundursache der Krankheit angehen, liefern Studien wie diese wertvolle Werkzeuge, um die alltäglichen Herausforderungen von Menschen mit HK besser zu bewältigen.

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Die Autoren haben keine Interessenskonflikte offenzulegen.

Weitere Informationen zu unseren Offenlegungsrichtlinien finden Sie in unseren FAQ…

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